Mit dem FCK-Virus infiziert

Seit 40 Jahren gibt es im Dreiländereck einen Fanclub des 1. FC Kaiserslautern / Auch Schopfheimer sind von Beginn an dabei.

  1. Zwei eingefleischte Fans vom 1.FC Kaiserslautern: Manfred Asal (links) und Dino Baldassare. Der Fanclub feiert sein 40-jähriges Bestehen. Foto: Anja Bertsch

 

SCHOPFHEIM. Seit 40 Jahren gibt es hier im Dreiländereck einen Fanclub des 1. FC Kaiserslautern. Kommendes Wochenende feiern die "FCK-Freunde Dreiländereck" ihr Jubiläum. Mit Manfred Asal, Dino Baldassare und Markus Jäckh sind gleich drei Schopfheimer im Vereinsvorstand aktiv. Wie aber kommt man überhaupt dazu, als Südbadener die Fan-Flagge der Lauterer zu schwenken?

"Stimmt, die letzten zehn Jahre gab es nicht so richtig viel Anlass, Fan des FC Kaiserslautern zu werden", räumt der Vorsitzende Manfred Asal ein: Seit Mitte der 1990er Jahre ist der Verein drei Mal aus der 1. Bundesliga abgestiegen; nach dem letzten Abstieg 2012 bemüht sich der FCK bislang vergeblich um den Wiederaufstieg. Für die etwas ältere Generation allerdings war der FCK eine echte Marke mit Tradition und Strahlkraft: In den 1950er Jahren bildete die FCK-Mannschaft das Grundgerüst der legendären "Walter-Elf", die der jungen Bundesrepublik 1954 ihren ersten Weltmeistertitel holte: Fünf Stammspieler vom "Betzenberg" waren beim Titelgewinn in Bern mit dabei. Für den Gründer des hiesigen Fanclubs, Klaus Gutmann, war diese Phase tatsächlich der Antrieb, sich nach Abschluss seiner Metzgerlehre Anfang der 1960er Jahre in Kaiserslautern nach einer Arbeitsstelle umzusehen. Als er gute zehn Jahre später nach Weil am Rhein zurückkehrte, päppelte er unter einer überdimensionalen FCK-Fahne im eigenen Wirtshaus zunächst eine lockere Fangruppierung heran, die dann 1976 zum waschechten Verein wurde.

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Hier kann man schwärmen von den fußballerischen Ruhmestaten der "Roten Teufel" im Laufe der Jahre: Vier Deutsche Meisterschaften, zwei Pokalsiege, Uefa-Pokal-Halbfinals und ein Champions-League-Viertelfinale, ein 5:0 gegen Real Madrid (1981), der 4:1-Rückstand gegen die Bayern, der noch zum 7:4-Sieg gedreht wurde (1973).

Und dann sind da die Kicker, die der Verein der Fußballnation schenkte: Michael Ballack, Andi Brehme, Mario Basler oder Miro Klose – der 72-jährige Manfred Asal aus Schopfheim, seit 2008 Vorsitzender der hiesigen FCK-Freunde, erinnert sich auch jenseits der "Walter-Elf" an zahlreiche Erfolgsspieler.

Nicht zuletzt war da die große Kontinuität in Sachen Erstklassigkeit: 1963 gehörte der FCK zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga und hielt sich dort durchgängig bis zur Saison 1995/96. Als dann 1996 der Abstieg in die zweite Liga doch passierte, gelang dem Verein in der Saison 1997/98 das Einmalige in der Geschichte der Bundesliga: Der FCK legte als Wiederaufsteiger einen glatten Durchmarsch hin und erspielte sich unter Otto Rehagel den Meistertitel.
 

"In der neuen Saison wird

sicher alles besser"

FCK-Fan Dino Baldassare

Inzwischen allerdings verlangt der Verein seinen Fans einiges an Leidensfähigkeit ab. Wirtschaftlich und sportlich angeschlagen, schwimmt der FCK seit Jahren im Mittelfeld der zweiten Liga mit; die aktuelle Saison beendete er soeben auf Platz 10. Nachdem es in der Führung gerade einen großen Umbruch gibt, "wird in der neuen Saison sicher alles besser", gibt sich Dino Baldassare optimistisch. Wenn nicht, wird das auch nichts ändern, denn: Wer einmal ein Heimspiel der "Roten Teufel" besucht hat, der kommt nicht mehr los, versichern Manfred Asal und Dino Baldassare unisono äußerst glaubhaft. Für Manfred Asal war’s – wie wohl für die Mehrzahl der aktuellen Vereinsmitglieder – Fanclub-Urvater Klaus Gutmann, der ihm den FCK-Virus verpasste: 1986 war Asal, selbst begeisterter Fußballer und Ehrenmitglied im FC Hausen, erstmals mit dabei auf dem "Betze". Dank der engen Beziehungen Gutmanns zum Verein verfolgten die beiden das Spiel nicht schnöde von irgendwo im Fritz-Walter-Stadion, sondern auf der Haupttribüne: "Da saßen Horst Eckel (Mitglied der Walter-Elf) mit dabei, und Wolfram Wuttke (Nationalspieler der 1980er)", erinnert sich Asal, und es schwingt noch immer ein Nachhall der damaligen staunenden Begeisterung mit: "Das war ein Abend, wie ich ihn nie vergesse." Seit diesem Moment vor 30 Jahren also fährt Manfred Asal – mit an einer Hand abzählbaren Ausnahmen – zu jedem Heimspiel nach Kaiserslautern hoch. Meist mit einigen anderen aus dem Fanclub geht es im Neuner-Bus 295 Kilometer in den Norden. Nach einem mal mehr, mal weniger befriedigenden Spiel und einem "Rossbolle" – einer Wurst vom legendären Lauterer Pferdemetzger Härting – geht es wieder zurück. Zwölf Stunden hat so ein Fan-Tag locker.

Dino Baldassare lässt sein Gastronomen-Dasein im Schopfheimer "Kranz" wochenends nicht allzu häufig auf die Piste. Wann immer es geht aber streift auch er das FCK-T-Shirt über und macht sich auf zum höchsten Fußballberg Deutschlands. Bei ihm wurde der Grundstein zum Fan-Sein früh gelegt: Er wurde als kleiner Bub von etwa zehn Jahren zum ersten Mal mit ins Stadion genommen – auch hier übrigens hatte Gutmann als Freund der Eltern die Finger im Spiel. "Und wer einmal auf dem Betze war, ist einfach infiziert", erklärt Baldassare – "das ist einfach einmalig dort". Mittlerweile hat Dino Baldassare den Virus schon an die nächste Generation weitergegeben: Sein achtjähriger Sohn schlief bereits als Säugling im FCK-Strampler, mittlerweile läuft er im FCK-Trikot beim Fußballtraining des SVS auf, und im Stadion war er selbstredend schon öfter mit dabei. "Man muss aufpassen, dass die Jungen nicht auf falsche Gedanken kommen", erklärt Dino Baldassare zwischen Schmunzeln und Bedauern; dass es mit dem BVB oder den Bayern andere Vereine gibt, die plakativer zum Fan-Sein verlocken, ist nicht weg zu lautern. Aber wie gesagt: "Bald läuft es auch beim FCK wieder besser."
 

Info: Jubiläumsfest ist am Samstag, 28. Mai, um 17 Uhr im Gasthaus Löwen in Eimeldingen. Erwartet wird unter anderem der langjährige FCK-Präsident Norbert Thines.
 
 

 

 

 

 

 

FCK Fan Club Spende

 

Fan-Club Vorsitzenden Manfred Asal, berichtete beim letzten „Fanclub" Treffen das der Club nicht nur auf den Betze reist, sondern  auch jedes Jahr ein Soziales- Projekt unterstützt.

So wurden Projekte wie „Papa – Mama hat Krebs,  Stiftung Marienkirche oder Alt -Arm-Allein" unterstützt, dieses Jahr wurde nun hier in der Region ein Soziales Werk gesucht.  Mit der Tafel in Schopfheim wurde man auch schnell fündig. Bereits am Freitag vor dem Clubtreffen weilte  Ex FCK- Präsident Norbert Thines zu einem Kurzurlaub im Wiesental in der "Krone" Wiechs.  

Dort vor Ort konnte dann auch Fanclub Vors. Manfred Asal, Ex FCK Präsident Norbert Thines, Ehrenrat Peter Landry den Tafel Schopfheim Vorsitzenden Regina u. Markus Voeltz einen Scheck in Höhe von 140 Euro überreichen.

Scheck Übergabe an die Tafel Schopfheim        

Norbert Thines, Manfred Asal ,Peter Landry,Regina & Markus Vöeltz  v.l.